Erfahren Sie mehr über die

Die Räume der Burg

Hier finden Sie Wissenswertes über den Aufbau der Burg

Wenn man zur Burg heraufkommt, sieht man auf dem der Donau zugekehrten Abhang die Mauern der ehemaligen Vorwerke, welche auf dem Stich Vischers noch abgebildet sind. Auch Reste des einst zinnenbekrönten Vorbaues kann man bei der Aufgangsstiege feststellen. Ehe man nun die Vorhalle betritt, beachte man den Eingang mit der Pechnase, der wesentlich unverändert die alte Form zeigt. Der Türstock, der sich bis zum Umbau hier befand, trug die Jahreszahl 1603. Der Raum selbst ist gleichfalls aus der Zeit vor dem Umbau erhalten. Worauf die Stuckverzierung der Decke schließen lässt.

Bemerkenswert ist auch die schmiedeeiserne Tür eines spätgotischen Sakramentshäuschens, die eine kleine Nische abschließt, sowie eine eiserne Pechpfanne über dem Abgang zur sogenannten Knappenstube. Dieser Raum, zu dem ein gewundener Gang abwärts führt, gehört, wie schon eingangs erwähnt, zu den ältesten Teilen der Burg. Eine Zeichnung beweist, dass er einst als Waffenkammer dienste. Von Interesse sind die starken Mauern und die tiefen, schlitzartigen Fenster, die als Schießscharten Verwendung fanden. Heute ist in diesem malerischen Raum eine Bar eingerichtet: die Schrankteile mit geschnitzten Verzierungen des 16. und 17. Jahrhunderts, die schmalen Truhen in der Art der Gotik.

Im schmalen Burghof, verdient wohl der sogenannte Schwurstein das Hauptinteresse. Der Überlieferung zufolge musste jeder Fremde kniend die Hand in den Stein legen und dem Burgherrn Treue schwören. Die entsprechende Stelle ist in der Vertiefung des Naturfelsens sichtbar, der überall zutage tritt und zeigt, dass die Burg unmittelbar auf ihm erbaut wurde. Vom Hof aus betritt man rechts die Veranstaltungsräume.

Von der Vorhalle aus gelangt man über eine Stiege in den ersten Stock. Der erste kleine Raum ist gleichsam als Einleitung der Geschichte der Burg gewidmet.

Der Rittersaal, den der Besucher anschließend betritt, ist, wie die anderen Räume, wohnlich gestaltet. Decke und Türen sind im Stil der Spätgotik nachgebildet.

Neben drei alten Glasscheiben (1613, 1662, 1686) erkennt man auch zwei romantische Veduten mit Burgendarstellungen (Thomasburg und Krumbach).

Über den Burgenraum zurückgehend, kommt man in das volkskundliche Zimmer und anschließend in den sogenannten Renaissanceraum, der einst hohe gotische Fenster besaß.

Der letzte Raum, die Kapelle, die sich schon immer hier befand, ist in ihrer jetzigen Form ein Werk der Romantik. Auch die noch sichtbaren hohen gotischen Fenster gehen auf den Umbau durch Fürst Liechtenstein, Anfang des 19. Jahrhunderts, zurück. Reste des Maßwerkes liegen in den Fensternische.

Von der Kapelle, vorbei an einer sehenswerten geschmiedeten Tür mit verziertem Türklopfer, kommt man ins Verlies des Turmes. Dieses finstere Gefängnis, einst ohne Türen, das nur durch die eiserne Falltür (das sogenannte Angstloch) etwas Licht erhielt, von wo auch Speise und Trank heruntergelassen wurden, war für die zahlreichen Arrestanten eine sehr harte und gefürchtete Strafe. Im Mittelalter wurden hier Straf- und Untersuchungshäftlinge, auch Schuldner, ohne Unterschied gefangengesetzt. Bei geringeren Vergehen warf man die Gefangengen in den Kotter, der keine Ruhestellung erlaubte, oder fesselte sie mit Ketten an die Wand. Das Verlies war die grausamste Strafe, hier kamen viele Häftlinge um. Erst das 17. Jahrhundert schuf in der Rechtspflege geordnete Verhältnisse. Damals wurden Arbeitshäuser und Besserungsanstalten eingeführt, die Gefängnisstrafe wurde in ihrem Ausmaß neu festgelegt. Einige Gegenstände weisen auf die Rechtsprechung hin: Zum Beispiel der erwähnte Kotter, den die Sage für das Gefängnis des Richard Löwenherz hält, ferner eine Kopie der Eisernen Jungfrau (das Original wurde zwischen den beiden Weltkriegen nach den Vereinigten Staaten verkauft).

Thematisch zum Verlies gehört noch die Gerichtsstube im Turm zu der man über die Burgterrasse seinen Weg findet. Dieser Raum über dem Verlies diente zu Gerichtszwecken; Möglicherweise wurden verurteilte durch die im Boden befindlich Falltüre acht Meter tief ins Verlies geworfen.

Über der Gerichtsstube befinden sich zwei Romantikzimmer in exklusiver Ausstattung, die zu privaten Zwecken der Eigentümer dienen, sowie die Turmterrasse.

Die Aussicht, die sich von der Burg aus bietet, ist ein wahrer Genuss. Weithin reicht der Blick über die sich im Dunst verlierende Ebene. An klaren Tagen kann man Stift Göttweig, ja sogar den Ötscher ausnehmen. Immer wieder fesselt das silbern glänzende Band der Donau. Wer die Anmut, die Schönheit dieser Landschaft empfindet, dem kommen die vorangestellten Verse Körners in den Sinn: „Alles auf einmal, so wär´ es dir recht, ungenügsames Auge…“